ADU-ACHI Women CO-Operative, Oji-River, Enugu State, Nigeria
The IGWelt group of Ottensheim is supporting this Women CO-Operative. They are educating 75 women in producing bags, soaps and bakeries.
At the end of the Enugu Conference I could visit this amazing project and see the parents of Prof. Dr. Stan Chu Ilo who is the founder of the Project and the organizer of the Confernece and the muslim-christian "Palaver" in Abuja.
Erwachsenenbildung / Adult Education
In diesem Bereich bin ich lehrend und beratend tätig. Lehrend im Sinne der kritischen Auseinandersetzung mit EB-Konzepten, deren Möglichkeiten und Grenzen; beratend im Sinne der theologisch-didaktischen Begleitung einschlägiger Projekte.
"Sich nicht aus dem Herzen verlieren." Wenn Glaube und Sinnesfreude sich begegnen
Eine ungewöhnliche Krippe
Die andere Krippe
Der innovative Metallbearbeiter und Künstler Stefan Ritzer hat eine herausfordernde Krippe gestaltet, die er seit einigen Jahren in Mauterndorf (Lungau) und nun auch in der Partnergemeinde Cadolzburg (Franken) aufgestellt hat. Sowohl das bayrische Fernsehen als auch das Salzburger TV-Magazin und zahlreiche Lokalzeitungen nahmen von der eigenwilligen Krippendarstellung Notiz und widmeten ihr Beiträge.
Stefan Ritzer hat mehrere Jahre in unserer Familie gelebt. Deshalb hat er mich eingeladen, am 2. Dezember 2014 im Rahmen einer kirchlichen Feier zur Aufstellung der Krippe in der katholischen Kirche von Cadolzburg einen theologischen Kommentar zu geben. Mein Kommentar enthielt folgenden Gedankengang:
Foto: Matthias Glaser
¬Krippen sind seit dem Mittelalter (Franz von Assisi) besondere Zeugnisse der Inkulturation des Evangeliums. Aus den beiden Kindheitsevangelien (Lk 2 und Mt 2) komponiert, verbinden sie sich mit der jeweiligen Volkskultur. Schon in Franken und im Lungau sehen Krippen jeweils unterschiedlich aus. Die Verschiedenheit der Krippendarstellungen wird umso größer, je weiter entfernt die Weltgegenden sind, in denen sie errichtet wurden: Europäer, Afrikaner, Asiaten, Lateinamerikaner usw. haben Krippen, in denen Menschen und Tiere aus ihrer Kultur und aus ihrem Volk dargestellt werden.
¬Krippen als Inkulturationssymbole weisen uns darauf hin, dass bereits die sogenannten Kindheitserzählungen in den genannten Evangelien theologische Kompositionen und nicht biografische oder historische Berichte sind. Das älteste der vier Evangelien – das Markusevangelium – kennt noch überhaupt keine Kindheitserzählung. Das Johannesevangelium setzt an die Stelle der Kindheitserzählung den sogenannten Prolog (Im Anfang war das Wort...). Die Kindheitserzählungen bei Matthäus und Lukas enthalten eine viel wichtigere Botschaft als sie biografische oder historische Texte enthalten: Im Matthäusevangelium, das für sogenannte „Judenchristen“ geschrieben ist, wird bereits im Stammbaum (Mt 1) bezeugt, dass Jesus der „neue Mose“ ist, zu dem bereits als Kind die Fremden, die Sterndeuter aus einer anderen Kultur kommen. Hinter der Kindheitserzählung im Lukasevangelium steht der Vergleich zwischen Johannes dem Täufer und Jesus.
¬Stefan Ritzers Krippe reduziert die biblischen und vielfach inkulturierten Darstellungen auf einfache Metallklötze, auf denen nur mehr die jeweiligen Rollen aus dem biblischen Geschehen sichtbar sind. Die Krippenfiguren stehen kalt und nackt vor uns, nur mit den Namen „Maria, Josef...“ bezeichnet: Eine Dekonstruktion der Krippe schlechthin.
¬Dekonstruktionen bieten neue Möglichkeiten für die Rekonstruktion. Sie spielt sich zwischen Ritzers reduzierten Figuren und dem jeweiligen Menschen ab, der sich der Krippe nähert und in ein Gespräch mit den einzelnen Figuren eintritt. Die Figur wird nicht mehr von der – meist lieblichen – inkulturierten Einkleidung überdeckt. Sie tritt authentisch hervor. Die nackten Metallklötze als Krippenfiguren laden förmlich dazu ein, dass ich sie „bekleide“, so wie es meiner Gott- oder Jesussuche im Moment entspricht.